Ergebnisse der 4N-Projektseminare an der Universität Vechta
Seit dem Sommersemester 2022 finden im Rahmen des Teilvorhabens 8 des 4N-Projektes regelmäßig Projektseminare mit Studierenden der Universität Vechta statt. Sie werden im fachübergreifenden Profilierungsbereich angeboten. In den Seminaren wurden durch die Studierenden verschiedene Lernformate entwickelt und mit unterschiedlichen Zielgruppen erprobt. Hier gibt es einen Einblick in die Ergebnisse:

SOMMERSEMESTER 2022

Im Sommersemester 2022 lag der Fokus auf außerschulischen Jugendgruppen, und es wurden Lernwerkstätten zu den Themenbereichen Inklusion, nachhaltige Kleidung und Umweltbewusstsein entwickelt. Die beteiligten Jugendgruppen – eine Messdiener*innen-Gruppe und eine Gruppe der Malteser-Jugend – haben die Angebote als wertvolle Lernerfahrung und Ergänzung zu ihrer regelmäßigen Gruppenarbeit wahrgenommen. Die Studierenden haben den Teilnehmenden Räume zum Austausch eröffnet, die sie so bisher nicht hatten, und konnten vor allem auch Impulse zur Selbstreflexion geben. Die Lernwerkstätten waren als Workshops mit einer Dauer von ca. 90 Minuten konzipiert und beinhalteten verschiedene aktivierende Methoden. Beispielsweise konnten in der Lernwerkstatt zum Thema „Inklusion“ mit dem Titel „All that we share“ die Teilnehmenden in einer Übung zunächst innerhalb ihrer Gruppe entdecken, dass sie mehr vereint als sie denken. Nach einem Input zu „Sexismus und Diskriminierung“ stand in der Lernwerkstatt anschließend die gemeinsame Reflexion im Mittelpunkt. Zudem einigten sich die Teilnehmenden am Ende auf konkrete Verhaltensweisen, die sie innerhalb ihrer Gruppe verfolgen möchten, wie z.B. „alle werden akzeptiert“, „gleiche Behandlung für alle“ und „mehr Hilfsbereitschaft“. Die Kombination aus Sensibilisieren, Wissensaufbau, Reflexion und Umsetzung in konkretes Handeln wurde in diesem Konzept erfolgreich umgesetzt.
Im Wintersemester 2022/23 lag der Fokus darauf, komplexere Themen möglichst so zu vereinfachen, dass sie bereits für Kinder zugänglich sind. So wurden zwei Lernwerkstätten mit den Themenschwerpunkten „Was bedeutet Nachhaltigkeit überhaupt?“ und „Was tun gegen Lebensmittelverschwendung?“ entwickelt. Die erarbeiteten Konzepte wurden mit einer Kindergartengruppe und einer Gruppe von Grundschüler*innen testweise durchgeführt. Beide Konzepte waren in Form von verschiedenen Stationen aufgebaut, an denen die Teilnehmenden selbst aktiv werden konnten. Zum Teil wurden Wissensrätsel gelöst (z.B. für einen Überblick zur weltweiten Lebensmittelverschwendung), oder über Entscheidungssituationen das eigene Handeln reflektiert (Welche Gurke kommt in meinen Einkaufswagen – nur die gerade gewachsenen oder auch die krummen?). Zudem wurden die verschiedenen Sinne angesprochen, indem beispielsweise mit überreifem Obst gemeinsam Smoothies zubereitet und probiert wurden. Für die Studierenden des Seminars war es eine wichtige Lernerfahrung, wie Inhalte fokussiert dargestellt und mit möglichst wenig geschriebenem Text greifbar gemacht werden können. Auch hier wurden diese die formale Bildung ergänzenden Angebote seitens der betreuenden Personen aus den Einrichtungen als sehr wertvoll für die Teilnehmenden empfunden.
WINTERSEMESTER 2022/2023

SOMMERSEMESTER 2023

Im Sommersemester 2023 stand das Projektseminar unter dem Thema „Ausstellungsdesign zu nachhaltigem Konsum“. Ziel war es, eine Ausstellung zu konzipieren, die ein selbstgewähltes Thema zum nachhaltigen Konsum behandelt und bei den Aktionstagen Nachhaltigkeit in Cloppenburg (30.08.-02.09.2023) präsentiert werden konnte. So wurde in dem Seminar eine mobile Ausstellung zum Thema „Eine ganz normale Jeans …?“ erarbeitet, welche die unter Umständen verzwickten Entscheidungssituationen bei dem Kauf einer Jeans beleuchtet. Getragen von einer Geschichte über den Hauptcharakter „Silke“, die eine neue Jeans kaufen möchte, wird an verschiedenen Ausstellungsstücken für den Kauf einer nachhaltigen Jeans sensibilisiert und über Produktionsbedingungen und -auswirkungen einer nicht-nachhaltigen Jeans informiert. Die Studierenden des Seminars haben die praxisnahe und kreative Aufbereitung der Ausstellungsstücke als bereichernde Lernerfahrung beschrieben. Angedacht ist, die Ausstellung auch in anderen Nachhaltigkeitskontexten z.B. auf dem Campus der Universität Vechta oder an anderen Orten auszustellen.
Die Ausstellungskomponenten stehen noch zur Verfügung, sodass die Ausstellung auch noch einmal in einem anderen Rahmen aufgebaut werden kann – bei Interesse eines Einsatzes freuen wir uns über eine Nachricht (hannah.hoff@uni-vechta.de).
„Wie können wir über einen Nachhaltigkeits-Spot auf dem Uni-Campus Impulse für den Ausbau der eigenen Zukunftsfähigkeit geben?“ – Diese Frage stand im Mittelpunkt des Projektseminars im Wintersemester 2023/24. Die Studierenden entwickelten im Laufe des Semesters einen interaktiven Spot, der zum Mitmachen und sich inspirieren lassen einlud: Positive Zukunftsvisionen rund um den Uni-Campus wurden als Tiny Tales (Geschichten mit nur 140 Zeichen)formuliert und machten an verschiedenen Orten auf dem Campus neugierig auf den Hauptspot. Dieser zog durch ein begrüntes, von der Decke hängendes Fahrrad die Aufmerksamkeit der Vorbeigehenden auf sich. Das Fahrrad diente gleichzeitig als Info-Point: In kurzen, prägnanten Statements wurden verschiedene Aspekte rund um die Mobilität der Zukunft dargestellt. Den Schwerpunkt „Mobilität“ wählten die Studierenden im Laufe des Semesters auf Grundlage des intensiven gemeinsamen Austauschs, der durch Elemente des Design Thinkings und Methoden aus einem Design Sprint Prozesses strukturiert wurde. Zum Thema Mobilität konnten Interessierte an dem aufgebauten Spot sowohl über schnelles Aufkleben von Klebepunkten an einer Stimmungsabfrage teilnehmen und gelangten über einen QR-Code zu einer Online-Umfrage. Bei dieser stand das Mobilitätsverhalten der Uni-Angehörigen im Mittelpunkt, da den Studierenden während der Planungen bewusst wurde, dass es dazu bisher wenig Informationen oder Daten gibt als Grundlage für neue Ideen und Konzepte. Über den Aufruf „Teile deine Ideen! Was wünschst du dir für einen nachhaltigen Uni-Campus der Zukunft?“ konnten Interessierte auf einer großen Tischplatte ihre Wünsche und Ideen notieren oder zeichnen. Diese Beteiligungsmöglichkeit wurde sehr gut angenommen und es ist eine Vielzahl an unterschiedlichen Aspekten zusammengekommen. Um zusätzlich auch noch Impulse für die Auseinandersetzung mit positiven Zukunftsbildern zu geben, wählten die Studierenden Visuals von Realutopien aus, die in der „Infothek für Realutopien“ zusammengestellt sind. In der Reflexion des Seminars wurde deutlich, dass die Studierenden selbst ihre Zukunftsfähigkeit – neben weiteren wichtigen Nachhaltigkeitskompetenzen – durch die aktive Teilnahme am Seminar ausbauen konnten. Aber auch die hohe Beteiligungsquote bei den Mitmach-Aktionen des Spots zeigt, dass das Thema Uni-Angehörige anspricht und sie gerne die Möglichkeit nutzen, ihre Ideen und Wünsche auf ganz niedrigschwellige Art zu teilen.
WINTERSEMESTER 2023/2024

Foto: Wiebke Jaeckel
SOMMERSEMESTER 2024

In diesem Semester stand die Idee im Mittelpunkt, Zukunftsboxen als Impulsgeber zu designen. Diese sollten junge Menschen dazu anregen, sich mit positiven Zukunftsvisionen und ihrer eigenen Rolle in der Zukunft auseinanderzusetzen. Es wurden unter anderem Escape Game Boxen zu den Themen „Vegane Ernährung“ und „Selbstversorgung“ entwickelt, die mit Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren getestet wurden. Eine interaktive Box zum Thema „Wohnen der Zukunft“ lud Uni-Angehörige dazu ein, sich näher mit möglichen, zukünftigen Wohnformen auseinanderzusetzen und die eigenen Zukunftswünsche zu reflektieren. Außerdem bereitete eine Studierenden-Gruppe einen Workshop für die Sommerakademie für Kinder und Jugendliche vor, die von dem Fach Designpädagogik der Universität Vechta als Sommerferienaktion organisiert wurde. In dem Workshop bauten die Kinder ihre eigenen Zukunftsboxen, nachdem sie sich damit beschäftigt hatten, wie sie sich in der Zukunft fortbewegen werden, wie ihre Freizeitbeschäftigungen aussehen werden und was sie zukünftig in der Natur erleben werden.
In diesem Semester stand die Nachhaltigkeitskompetenz „Visionsfähigkeit“ im Fokus. Die Studierenden erweiterten zunächst durch die Teilnahme an dem Lernformat „Das Alumni-Dinner 2045 und der Weg dorthin“ ihre eigene Visionsfähigkeit und weitere, wichtige Nachhaltigkeitskompetenzen. In Gruppen erarbeiteten sie anschließend Lösungsprototypen für noch offene Herausforderungen rund um das im Rahmen des 4N-Teilvorhabens 8 entwickelte Format FUTURE WALK. So konnte die Perspektive der Studierenden sehr gut in die Optimierung des Formats einfließen, z.B. bei der Erstellung von Werbematerial für die jungen Menschen oder auch bei der Ausgestaltung der einzelnen Workshop-Elemente.
WINTERSEMESTER 2024/2025
