Im Forschungsverbundprojekt 4N (www.vier-n.de) haben sich Nachwuchswissenschaftler:innen des VISTRA der Universität Vechta (Gesa Witt und Ernst Schäfer) und von der Jade Hochschule (Janina Freimann) in der ersten Jahreshälfte intensiv mit auf den ostfriesischen Inseln vorherrschenden Herausforderungen auseinandergesetzt. Im Rahmen von Inselwochen haben die Nachwuchsforscher:innen in den Monaten März, April und Mai auf den Inseln Borkum, Wangerooge und Spiekeroog zahlreiche Interviews durchgeführt. Eine Inselwoche umfasste fünf Tage, wobei im Laufe der ersten vier Tage Expert:inneninterviews mit verschiedenen Akteuren aus Gesellschaft, Politik, Verwaltung, Tourismus und Wirtschaft durchgeführt und einige Exkursionspunkte, wie z. B. die Borkumer Wasserwerke oder die Spiekerooger Ostbake, besichtigt wurden. Im Fokus der Wissenschaftler:innen standen dabei die Themenbereiche Tourismus, Anpassung an die Folgen des Klimawandels sowie Entscheidungsprozesse und strukturen (Governance) auf den Inseln. Den Wissenschaftler:innen ging es in erster Linie darum, vor dem Hintergrund der großen Transformation, die der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung globale Umweltveränderungen bereits 2011 formuliert hat¹, einen Einblick in die mit den Themenbereichen verbundenen Perspektiven, Herausforderungen und Problemfelder, den Status Quo, Nutzungs- und Interessenskonflikte, Entscheidungs- und Prozessstrukturen und Akteurskonstellationen zu gewinnen. 

Den Abschluss einer Inselwoche bildete ein Workshop, auf dem erste Erkenntnisse aus den Expert:inneninterviews hinsichtlich ihrer Relevanz und Bedeutung sowie zusätzlichen Informationen, mit den Teilnehmenden reflektiert wurden.

Insgesamt wurden knapp 50 Insel-Akteure interviewt und über 50 Stunden Interviewmaterial generiert. Dieses gilt es nun mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse auszuwerten und Erkenntnisse für die Region und das weitere Vorgehen im Projekt zu auszuarbeiten.

Die Wissenschaftler:innen bedanken sich ganz herzlich bei allen Personen, die sich die Zeit genommen und ihr Wissen, ihre Expertise, ihre Meinungen und Erfahrungen im Rahmen der Expert:inneninterviews und des Workshops geteilt haben.

 

¹Hierunter wird ein gesellschaftlicher Wandel verstanden, der die ökologische Verantwortung (Achtsamkeit), eine Kultur der Teilhabe (demokratische Verantwortung) sowie die Zukunftsverantwortung gegenüber künftigen Generationen in den Mittelpunkt stellt (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen WBGU, Jahresgutachten 2011: “Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“, URL: https://www.wbgu.de/de/publikationen/publikation/welt-im-wandel-gesellschaftsvertrag-fuer-eine-grosse-transformation [20.06.2023]